Wettbewerbsjahr
2018
Kategorie
Sonderkategorie
Preis
Sonderpreis
Common Sense - Werde Teil des Schwarms
Kevin Strüber (Halle, 25 Jahre)
Acht Klangwesen tauschen sich aus. Sie kommunizieren miteinander, sobald ein Besucher den Anstoß dazu gibt. Im Rahmen eines Semesterprojekts der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle schuf Kevin Strüber die Installation „Common Sense – Werde Teil des Schwarms“. Acht Klangobjekte aus gebogenem Blech warten darauf, wie Hüte von den Besuchern angezogen und durch deren Stimmen aktiviert zu werden. Die Töne werden reflektiert, entwickeln aber auch ihre ganz eigene Resonanz und Emergenz. Je mehr Besucher*innen an der Installation partizipieren, umso weniger können die einzelnen Klänge wahrgenommen werden, mit denen kommuniziert wird. Die individuellen Laute verklingen im Schwarm einer abstrakten Melodie.
Laudatio der Jury:
Wie funktioniert klangliche Kommunikation zwischen nicht-menschlichen Spezies? Welcher Logik folgt sie? Um sich dieser Frage auf abstraktem Wege zu nähern, erschuf Kevin Strüber kurzerhand eine neue Spezies, statt nach einer bestehenden zu suchen: eine artifizielle. Diese ist hochsensibel, nimmt feinste Schallschwingungen der Luft auf und gibt diese imitierend an die Umwelt und ihre „Artgenossen“ weiter. Es entsteht eine Art Schwarm, in dem die acht aus gebogenem Blech, Piezo-Mikrofonen und Körperschallwandlern bestehenden Klangwesen aufeinander reagieren und miteinander kommunizieren, indem sie Geräusche empfangen, verarbeiten und wieder aussenden. Die kleinen Piezo-Mikrofone an den Rändern der Bleche - deren Ohren -, nehmen Schwingungen auf und verwandeln sie in elektrische Signale. Common Sense lädt ein, sich niederzulassen und zu lauschen, wie sich fluktuierende Geräusche bis ins Abstrakte verändern, oder mit der Kopfbedeckung Teil des Schwarms zu werden, ihn zur Kommunikation anzuregen und selbst darauf zu reagieren. Die Installation erschafft ein immer neues, interaktives Klangerlebnis, das die Jury sofort in ihren Bann zog. Sie paart auf beeindruckende Weise einen durchdachten Aufbau mit einer schlichten Ästhetik und erscheint klanglich außerordentlich reizvoll. Schwärmend vergibt die Jury dafür den Sonderpreis Medienkunst. Herzlichen Glückwunsch!