Corona Walk

Johann Lucas Lesselt, Chemnitz (22 Jahre)

Ist es angemessen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arm zu nehmen? Mit seinem Game „Coronawalk“ tritt Johann den Beweis an, dass es möglich ist. Der abenteuerliche Gang nach draußen, Begegnungen mit infizierten Menschen und dann auch noch mit der Polizei: Gezielt überzeichnet das komplett in Open Source-Software entwickelte Spiel vertraute Pandemie-Situationen, ohne dabei in eine irritierende Erzählung abzudriften.   

Laudatio der Jury:

Für uns alle war die Pandemie eine Herausforderung und manchmal ist es schwer, die richtigen Worte dafür zu finden. Johann Lucas zeigt uns seine Perspektive auf eine neue, kreative Art – mit Hilfe der Open Source Software Blender. In seiner Freizeit hat er eine virtuelle Welt erschaffen, 3D-Objekte modelliert und animiert und sogar eigene Sounds und Geräusche erstellt. Im Ergebnis entstand der Coronawalk. Hier können sich die Spielenden virtuell die Füße vertreten, bevor sie wieder mit Maske in den Pandemie-Alltag zurückkehren. Trotz aller Ernsthaftigkeit, findet Johann Lucas einen humorvollen Umgang mit der schwierigen Situation, sei es durch das Werfen von Klopapierrollen, Ausweichmanöver vor herunterfallenden Blumentöpfen, die Flucht vor Infizierten oder auch durch das angestrengte Stöhnen der Spielfiguren. Seine Leidenschaft für die Arbeit mit Blender ist deutlich spürbar. Gekonnt wendet er die vielfältigen Möglichkeiten der Software für sein Projekt an. Die Figuren erinnern an den Charme von Nick Park-Animationen wie Wallace und Gromit und laden mit vielen Details und Lichteffekten dazu ein, diese liebevoll umgesetzte Blender-Welt auf eigene Faust zu entdecken. Die Jury hat es getan, war begeistert und honoriert Johann Lucas Fleißarbeit mit einer Auszeichnung in der Altersgruppe 21 bis 25 Jahre. Herzlichen Glückwunsch!